Kaum fällt der erste Schnee, hagelt es nicht nur Schneeflocken, sondern auch Fragen: Wer muss räumen? Was steht im Mietvertrag? Wie oft muss gestreut werden? Winterdienst und Kehrwoche können eine echte Herausforderung sein – vor allem, wenn keiner so richtig weiß, was er tun muss. Aber keine Sorge! Reinigungsexpertin Tatjana nimmt uns mit auf eine unterhaltsame, aber informative Reise durch die eisige Welt von Streupflicht und Schneeschippen.
Tatjana, was genau bedeutet „Winterdienst“?
Tatjana: „Winterdienst klingt fancy, ist aber im Grunde nichts anderes als Schneeschieben und Streuen. Ziel ist, dass niemand vor deiner Haustür auf die Nase fällt – außer du machst unfreiwillig einen Schneemann. 😉 In Deutschland regelt das meist die Gemeinde oder, im Fall von Mietshäusern, die Hausordnung oder der Mietvertrag.“
Wer ist für den Winterdienst zuständig?
Tatjana: „Das hängt ab wie die Kehrwoche oder der Mietvertrag geregelt sind. Grundsätzlich ist der Vermieter verantwortlich, dass geräumt wird. Wenn du aber laut Mietvertrag den Job übernommen hast, bist du dran – Schneeschaufel inklusive. Falls gar nichts vereinbart wurde, darf der Vermieter selbst losziehen oder eine Firma beauftragen.“
Wann genau muss ich räumen? Kann ich erstmal ausschlafen?
Tatjana: „Ausschlafen ist bei Winterdienst leider passé. Räumpflicht besteht ab 7 Uhr morgens – außer es ist Sonntag, da hast du eine Gnadenfrist bis 9 Uhr. Wichtig: Wenn es den ganzen Tag weiter schneit, heißt das für dich, Schippe schnappen und immer mal wieder ran. Die Wege müssen mindestens 1,20 Meter breit begehbar sein – für den nächsten Schneeballschlacht-Zug braucht man ja Platz!“
Und was ist mit der Streupflicht?
Tatjana: „Die ist natürlich genauso wichtig. Streuen musst du aber nur tagsüber, also bis 20 Uhr. Pro-Tipp: Du musst erst streuen, wenn der Schneefall aufgehört hat – es sei denn, du willst den Bürgersteig viermal pro Stunde in Streusand einwickeln.“
Was passiert, wenn ich den Winterdienst nicht mache?
Tatjana: „Wenn du den Dienst verweigerst, bekommt der Vermieter Bauchschmerzen, denn er haftet für alle Unfälle vor seinem Haus. In der Regel gibt es dann eine Abmahnung. Reagierst du immer noch nicht, kann der Vermieter eine Firma beauftragen, und die Rechnung landet in deinem Briefkasten. Kleiner Hinweis: Fremdfirmen sind selten günstig.“
Wie sieht es mit der Kehrwoche aus – zählt die im Winter auch?
Tatjana: „Ja, bei der großen Kehrwoche gehört das Schneeschippen dazu, besonders in den Wintermonaten mit einem R – September bis Februar. Während die kleine Kehrwoche nur das Treppenhaus betrifft, geht’s bei der großen auch um Gehwege, Kellerabgänge und Gemeinschaftsflächen. Und für Schwaben ganz wichtig: Mülltonnen blitzblank schrubben! 😄“
Tatjana, eine wichtige Frage: Was ist, wenn ich tagsüber arbeite?
Tatjana: „Das ist tatsächlich ein Problem. Dein Chef möchte vermutlich nicht, dass du alle 30 Minuten rausrennst, um Schnee zu schippen. In so einem Fall kannst du Freunde, Nachbarn oder einen professionellen Räumdienst um Hilfe bitten. Aber: Du bleibst trotzdem verantwortlich, dass alles ordnungsgemäß erledigt wird.“
Ist die Kehrwoche überhaupt noch zeitgemäß?
Tatjana: „Die Kehrwoche ist ein Relikt aus der Zeit, als es keine Müllabfuhr oder Kanalisation gab. Damals war sie absolut sinnvoll. Heute – naja, sagen wir, die Kehrwoche hat in den Augen vieler den Charme eines schlechten Montagmorgens. Trotzdem: Im Winter macht sie Sinn, um Gehwege und Flächen sicher zu halten.“
Und wer übernimmt die Kosten für den Winterdienst?
Tatjana: „Die Kosten können in den Nebenkosten umgelegt werden, wenn der Vermieter eine Firma beauftragt. Bist du selbst verantwortlich und erledigst den Dienst, kannst du theoretisch einen Mietnachlass bekommen. Kleiner Haken: Das muss schon im Mietvertrag geregelt sein. Ohne Absprache wird’s schwierig.“
Tatjana, hast du zum Schluss noch Tipps für faule Schneeschipper?
Tatjana: „Aber klar!
- Technik statt Muskelkraft: Schneefräsen sind ein Gamechanger. Teuer, aber effizient.
- Nachbarschaftshilfe: Tausche eine heiße Schokolade gegen Schneeschaufel-Hilfe. Funktioniert fast immer. 😉
- Vorausschauend streuen: So spart ihr euch mühsames Kratzen auf vereisten Gehwegen.“
Fazit von Tatjana
„Winterdienst und Kehrwoche sind wie ungeliebte Schwiegereltern – man kommt nicht drumherum. Aber mit etwas Planung und Humor geht alles leichter von der Hand.